Mit der Versetzung in die 9. Klasse ändert sich vieles für unsere Schülerinnen und Schüler. Sie wechseln ins Gebäude Beckersloh, in dem nicht nur die 9. und 10. Klassen, sondern auch die Oberstufe mit den Jahrgangsstufen 11 – 13 (EF, Q1 und Q2) untergebracht sind.
Bis zum Ende des 9. Schuljahres können die Schülerinnen und Schüler in den Fächern der Zentralen Prüfungen Deutsch, Englisch und Mathematik je nach Leistungsstand in Erweiterungs- und Grundkurse eingeteilt werden. Im 10. Schuljahr ist in diesen Fächern keine Umstufung durch die Zeugniskonferenz mehr vorgesehen. In Physik ist eine Umstufung in Ausnahmefällen noch möglich. Trotzdem zählt dieses Fach zu den Nebenfächern, während das Wahlpflichtfach neben Deutsch, Englisch und Mathematik ein weiteres Hauptfach darstellt, in dem auch Arbeiten geschrieben werden. Alle anderen Fächer sind Nebenfächer und werden weiterhin im Klassenverband unterrichtet.
Die Schülerinnen und Schüler haben nun individuelle Schullaufbahnen eingeschlagen und streben unterschiedliche Abschlüsse an. Mit vier Grundkursen kann ein Hauptschulabschluss nach Klasse 10 vermittelt werden.
Alle Schülerinnen und Schüler, die über zwei E-Kurse bis zum Ende der Klasse 9 verfügen, können einen Mittleren Abschluss erreichen. (früher: Mittlere Reife)
Diejenigen, die über drei oder vier E-Kurse verfügen, streben einen Mittleren Abschluss mit oder ohne Qualifikation an. Erreichen sie durch gute Noten einen Qualifikationsvermerk, können sie nach Abschluss der 10. Klasse unsere Oberstufe zur Erreichung des Abiturs oder eine beruflich orientierte Fachschule besuchen oder eine Ausbildung beginnen.
Seit einigen Jahren wird im zweiten Halbjahr des 10. Schuljahres eine Zentrale Prüfung (ZP) in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik durchgeführt. Diese Prüfungen finden im ganzen Land NRW jeweils am selben Tag statt. Die Prüfungsergebnisse machen 50% der Jahres-Gesamtnote in den genannten Fächern aus.
Bei allen angestrebten Abschlüssen unterstützt die Gesamtschule Walsum bei der Berufswahl::
Beispielsweise werden durch gezielte Maßnahmen zur Berufsorientierung in der Projektwoche, im Wirtschaftsunterricht und durch das Wahlpflichtfach "Berufsorientierung" berufliche Themen in den Vordergrund gestellt. Insbesondere die zweiwöchigen Betriebspraktika stellen in beiden Schuljahren einen wichtigen Kontakt zur Berufswelt dar. Im Rahmen dieser Erfahrung werden oft Berufswünsche entwickelt - oder es zeigt sich, dass der "Traumjob" in der Praxis gar nicht so wünschenswert ist, wenn dessen Anforderungen ins Bewusstsein der Jugendlichen gerückt werden.
In der Projektwoche vor den Herbstferien stehen Betriebserkundungen, Bewerbungstraining und Besuche im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit im 9. Jahrgang im Vordergrund.
Der 10. Jahrgang führt in dieser Projektwoche eine Klassenfahrt durch, die dazu dient, durch gemeinsame Aktivitäten und Erlebnisse den Zusammenhalt in der Klassengemeinschaft zu fördern. Dies kommt der Arbeitsphase im zweiten Halbjahr zugute, in der die Noten für ein Zeugnis mit dem bestmöglichen Abschluss erarbeitet werden müssen.
Darüber hinaus nehmen nach Interessen ausgewählte Schüler/innengruppen an unterschiedlichen Maßnahmen der beruflichen Orientierung teil. Herr Leistner als Berufswahlkoordinator und Beratungslehrer ist für diese Maßnahmen zuständiger Ansprechpartner.
Der Übergang ins Berufsleben steht also im Mittelpunkt der Abschlussphase der Sekundarstufe I.
Zum Thema "Übergang ins Berufsleben" gehört auch der Besuch bei unserer Berufsberaterin Frau Kahle von der Agentur für Arbeit, die monatlich zu Gesprächen in die Schule kommt. So findet für die Schülerinnen und Schüler, die am Ende der 9. Klasse bereits ihre Schulpflicht beendet haben, eine Frühabgänger-Beratung statt. Für alle Zehntklässler besteht regelmäßig die Möglichkeit zu qualifizierter Beratung in der Schule. Der rege Gebrauch dieses Beratungsangebotes zeigt, dass die meisten Schülerinnen und Schüler erkannt haben, wie wichtig es ist, sich rechtzeitig mit einer Ausbildung oder mit schulischer Weiterbildung nach Klasse 10 auseinanderzusetzen.
Beratung nicht allein in beruflichen, sondern auch in schulischen und persönlichen Belangen übernehmen die Beratungslehrer Herr Leistner und Herr Akyün und die Sozialpädagoginnen Frau Boros Devi und Frau Stenzel.
Ein ganz entscheidender Unterschied zu den vorhergehenden Jahrgängen liegt in der Tatsache, dass in den Klassen 9 und 10 nicht sitzen geblieben werden kann - sondern muss, wenn die Voraussetzungen zur Versetzung nicht erreicht werden! Mit Ausnahme der Fächer der Zentralen Prüfungen in Klasse 10 muss möglicherweise am Ende der Sommerferien eine Nachprüfung abgelegt werden.
Unser Beratungsschwerpunkt liegt in der umfassenden individuellen Laufbahnberatung aller Schüler und Schülerinnen, damit jede/r unsere Schule mit dem höchstmöglichen Abschluss nach Klasse 10 verlassen oder in unsere Oberstufe übergehen kann!
Seit dem Schuljahr 2015/16 bieten wir Schülerinnen und Schülern, die ihre Vollzeitschulpflicht vor dem Erreichen des 10. Jahrgangs beenden und voraussichtlich keinen Ausbildungsplatz finden werden, die Teilnahme in einer Langzeitpraktikums - Klasse (LZP) an. (Seit 2001 führten wir dieses Projekt unter dem Namen BUS – Klasse.)
An drei Tagen je Woche werden sie in acht Fächern (18 Unterrichtsstunden) unterrichtet, an zwei Tagen nehmen sie an einem Praktikum (8 Stunden) teil.
Die Schülerinnen und Schüler suchen sich gemeinsam mit ihren Erziehungsberechtigten einen Praktikumsbetrieb nach ihren Wünschen und beruflichen Neigungen.
Jeweils vor den Herbstferien und den Osterferien sind die Schülerinnen und Schüler drei Wochen am Stück im Praktikumsbetrieb tätig.
Das Langzeitpraktikum soll den Schülerinnen und Schülern vor allem einen Übergang in ein Ausbildungsverhältnis ermöglichen.
Der Hauptschulabschluss nach Klasse 9 ist möglich, jedoch nicht zwingend erforderlich, denn nach bestandener Gesellen/ Facharbeiter – Prüfung erhalten die Auszubildenden automatisch den Hauptschulabschluss nach Klasse 10.
Dieses Projekt ist an unserer Schule sehr erfolgreich, die Bilanz ist positiv. Viele Schülerinnen und Schüler können an Ausbildungsbetriebe vermittelt werden.
Thomas Schmillenkamp, Abteilungsleiter 9/10